KTL

Kathodische Tauchlackierung

Elektrochemisches Beschichtungsverfahren

Bei der kathodischen Tauchlackierung handelt es sich um ein elektrochemisches Verfahren, bei dem Guss, Stahl und Eisenwerkstoffe nach erfolgter Vorbehandlung und Zinkphosphatierung in einem Lackbecken unter Beaufschlagung von Gleichstrom beschichtet werden.

Hierbei wird das Lackmedium zur Anode und das Lackiergestell zur Kathode, sodass die Farb­pigmente von den entsprechenden Bauteilen auf dem Lackier­gestell angezogen werden. Anschließend wird der Lack im Ofen vernetzt. Diese Prozessschritte ermöglichen es, Bauteile mit her­vorragenden Korrosionsschutzeigenschaften zu ver­sehen. Die KTL-Lackierung wird oft als Grundierung für Pulver- und Nasslacke eingesetzt.

für industrielle Anwendungen

Beschichtungsanlage

Eckdaten

nutzbare Gestellgröße (B x T x H): 1.300 mm x 1.000 mm x 1.340 mm

Taktüberhebeanlage mit drei automatisch gesteuerten Deckenfahrwerken

hoher Automatisierungsgrad

drei Schichtdickenprogramme: N-KTL von 15-25 µm, D-KTL von 25-35 µm und Z-KTL von 35-45 µm

max. Jahrestonnage von 55.000 t

KTL-Labor zur Überprüfung von Schichtdicken und Konzentrationen

bei Bedarf nachgelagerte Decklackierung mit unserem externen Partner

FONDIUM KTL

Prozessablauf

Integrierte Vorbehandlung zur Spritz- und Tauchentfettung

Zinkphosphatierung mit anschließender Passivierung

KTL-Beschichtung Farbton schwarz (RAL 9005)

Lackvernetzung im Ofen bei 180-200°C

Vorbehandlung

Schritt 1 + 2

Je nach Anlieferzustand der zu beschichtenden Objekte ist es erforderlich diese im ersten Schritt von Schmutz, Kühlschmierstoffen und Metallspänen zu befreien. Dies erfolgt im Tauchentfettungsbecken. Beim vorgelagerten Spritzentfetten werden die Bauteile mit speziellen Reinigungsmedien und Spritzdüsen von groben Schmutzpartikeln und Metallspänen befreit.

Im Zinkphosphatbecken mit vorgelagerter Oberflächenaktivierung wird eine feinkristalline Zinkphosphatschicht auf die Objekt­oberfläche aufgebracht. Dieser Prozessschritt verhindert später die Unterwanderung des darüberliegenden KTL Lackes durch Rost und kann somit als eigentliche Korrosionsschutzschicht angesehen werden.

KTL-Beschichtung

Schritt 3 + 4

Drei vollautomatisierte Deckanfahrwerke sind für den Weitertransport der Lackiergestelle in die einzelnen Becken verantwortlich. Das KTL Becken beinhaltet zur Farbgebung unter anderem Bindemittel und Pigmentpaste. Der Lösemittelanteil beträgt <2%. Das Lackiergestell wird durch Gleichstrom beaufschlagt (Kathode) während das Lackbecken mit Lackiermedium als Gegenelektrode (Anode) fungiert.

Die zu beschichtenden Bauteile auf dem Gestell ziehen die Farbpigmente an. Daraus resultiert ein optimaler Umgriff und eine gleich­mäßige Schichtdicke, auch bei komplexen Bau­teilgeo­metrien und Hohlräumen. Nach dem Lackauftrag werden überschüssige Lackreste in drei Spülbädern entfernt. Die eigentliche Lackvernetzung findet anschließend im Ofen bei 180°C – 200°C statt.

KTL-Beschichtung

Eigenschaften

Guss, Eisenwerkstoffe, Stahl

Farbton: schwarz (RAL 9005)

ausgezeichnete Überlackierbarkeit von Nass- und Pulverlack als Deckschicht

geeignet für Bauteile mit komplexer Teilegeometrie und Hohlräumen (Umgriff)

gute Chemikalienbeständig z.B. nach VDA 621-412 (gebräuchliche Kraftstoffe, Bremsflüssigkeiten, Öle)

Hitzebeständig bis ca. 150°C

Spezifikationen

Korrosionsschutz

Als Automobil- und Nutzfahrzeugzulieferer erfüllt unsere KTL-Beschichtung unter anderem folgende Spezifikationen:

BMW

Norm GS 97019, GS 90011

Daimler

Norm DBL 7390, DBL 7391

MAN

Norm M 3078

SAF

Norm Q-003, WN 206.003

VOLVO

Norm STD 121-0001, STD 121-0016

VW

Norm VW 13750, QP F087, TL 260

WABCO

Norm JED 240

Zertifizierung

FONDIUM KTL

Zertifiziert nach:

DIN EN ISO 9001

IATF 16949

Durch eine individuelle, teilespezifische Beratung vorab können wir Ihnen das ideale Beschichtungs­system anbieten.

Kontakt

FONDIUM Singen GmbH

Julius-Bührer-Straße 12
78224 Singen, Deutschland

Tel: +49 (0) 7731 886 0

Download

FONDIUM KTL Flyer

Auswahl beschichteter Bauteile:

Hinterachsgehäuse

Kunde

BMW

Mitnehmerplatte

Kunde

GESU

Radflansch

Kunde

MAN